Mit dieser Sprache, die aus Pfeiflauten besteht, verständigten sich die Einwohner über die Täler hinweg. Sie hatte den großen Vorteil, dass Sie auch über große Distanzen verstanden wurde. Es ist eine uralte Tradition, die es nur auf La Gomera gibt und noch heute in den Schulen gelehrt wird. Seit 1999 ist sie ein Pflicht-Schulfach. „El Silbo“ leitet sich vom Verb „silbar“ = pfeifen ab. Heute verwendet man diese Sprache auf Feiern, Vorführungen oder Wettbewerben. Sie wurde 2009 von der UNESCO in das Immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen.
Einmal im Jahr findet ein spezielles „Silbo“-Treffen statt, bei dem sich Schüler und Lehrer aus allen Inselteilen versammeln.
„Du musst deine Finger krümmen, in den Mund stecken, die Zunge mit der Fingerkuppe runterdrücken und dann pusten!“ Die 14-jährige Maria pfeift und erklärt, wie es geht.
Die Ursprünge der Pfeifsprache liegen wahrscheinlich bei den afrikanischen Berbern. Ab dem 15. Jahrhundert zwangen die spanischen Eroberer den „Gomeros“ das kastillische spanisch auf, welches Sie dann zur Pfeifsprache vertonten.
Dabei handelt es sich um ein Sprach-System, das entwickelt und angepasst wurde, um das Überleben in einem bestimmten Gebiet zu erleichtern.
Das Pfeifen hat eine ganz bestimmt Struktur. Es gibt ansteigende oder absteigende Töne, Triller und Pausen.
Generell ist es wohl einfacher Silbo zu verstehen, als zu „sprechen“.
Die Pfeifsprache gilt als Ausdruck der Volkskultur von La Gomera. Sie ist unter den Inseleinwohnern sehr verwurzelt, diente sehr viele Jahre lang dem Zusammenhalt der Gemeinschaft und stellt ein Identitätszeichen von La Gomera und der gesamten Inselgruppe dar.
Lassen Sie sich doch auch etwas „vorpfeifen“ wenn Sie vor Ort sind.